Unsere zweite Gruppenreise nach Gambia.
Anfang des Jahres waren Wahlen in Gambia und alle waren gespannt, wie die Stimmung unter den Menschen ist und ob es schon spürbare Veränderungen gibt. Seit der neue Präsident Adama Barrow an der Regierung ist, sind die Menschen voller Hoffnung, dass es jetzt einen Wandel gibt und sich die Lebensbedingungen positiv verändern. Wir würden es ihnen sehr wünschen.
Kerstin Gebhardt
Unsere zweite Gruppenreise nach Gambia.
Kerstin Gebhardt, Vereinsvorsitzende, ist bereits Mitte Februar nach Gambia geflogen. Nach und nach trafen die Teilnehmer der Gruppenreise ein.
Alle waren sehr gespannt, wie die Stimmung unter den Menschen ist und ob es schon spürbare Veränderungen gibt, seit der neue Präsident Adama Barrow an der Regierung ist. Die Menschen sind voller Hoffnung, dass es jetzt einen Wandel gibt und sich die Lebensbedingungen positiv verändern. Wir würden es ihnen sehr wünschen.
Kerstin G. nutzte die Zeit, um sich um die anfallenden Probleme bei den Projekten vor Ort zu kümmern. Sie besuchte zuerst das Gartenprojekt in Kitty. Bei der Ankunft war sie überwältigt, dass die ganze Anbaufläche einer grünen Oase glich. „ Die Menschen im Garten arbeiten zu sehen macht glücklich. Die Frauen singen bei der Arbeit und immer mehr kommen und wollen auch Beete. Es ist alles gepflegt und ordentlich angelegt. Die ersten Ernten sind bereits verkauft, oder verspeist. Unsere, im November gesäten Kichererbsen sind toll gewachsen und total lecker, auch der Mais trägt Kolben und kann bald geerntet werden. Jetzt werde ich noch einige Beete anlegen. Die Frauen freuen sich schon auf das „ Dilemma „ sie sind nämlich der Meinung, weiße Frauen können keine Gartenarbeit.“
Während des Aufenthalts wurden die Steine für einen Abstellraum gefertigt, in welchem dann das Werkzeug und Saatgut gelagert werden kann.
Ein Problem gibt es bei unserer Solartechnik. Auf dem 2 ha großen Gelände haben wir 6 Wasserbecken zum Gießen bauen lassen, die durch eine Pumpe befüllt werden müssen. Irgendwie kommt aber nicht ausreichend Wasser an.“ Ich möchte gern an der Seite der aufgehenden Sonne noch eine Zelle anbringen, da die Pumpe erst 13 Uhr anspringt. Es wird mir nicht gelingen. Alle sagen, dass das Quatsch ist. In Gambia werden alle Solarzellen in eine Richtung gebaut. Auf meine Frage, ob sie wissen, dass sich die Erde dreht und die Sonne früh woanders steht, erntete ich Gelächter. Das sei vielleicht in Deutschland so, aber in Gambia dreht sich die Erde nicht, sonst würden ja die Menschen permanent hinfallen…. Soviel dazu. So haben wir noch 3 weitere Solarzellen montiert und hoffen, das Problem dazu gelöst zu haben.“
Der nächste Besuch galt der Schule in Rumba. Durch die Unterstützung einer Stiftung in Deutschland, hatten wir die Möglichkeit, die dringend benötigte Mauer zu finanzieren. Es wurden fleißig Steine gefertigt, damit mit dem Bau der Mauer begonnen werden kann. Ein wilder Weg führt durch das Schulgelände, den manche Autofahrer zum Rasen nutzten und somit die Kinder gefährdeten. Die Mauer soll Schutz bieten. Der Dorfälteste will das Projekt unterstützen und wenn wir Land brauchen, würden wir es von der Dorfgemeinschaft bekommen. Er freut sich so, dass die Schule Unterstützung bekommt. Der Wunsch ist, 3 neue Klassenräume zu bekommen. So muss nicht mehr in zwei Schichten unterrichtet werden. Die Schulleiterin erklärte uns, dass bis 2014 die Schule dem Dorf gehörte. Eine Holländerin sponserte die Schule und Gehälter der Lehrer. Nach der Scheidung von ihrem gambischen Ehemann hörte die Unterstützung auf. Dann lag die Schule brach, da die Community nicht zahlen konnte. So sieht es aus, wenn Abhängigkeiten geschaffen werden. Es bricht alles zusammen, wenn der Sponsor wegfällt. Angel Awa Jarjou, eine Frau aus dem Dorf fuhr dann zur Regierung und bat um Unterstützung, da es ja 3 Klassenräume gab. Die Regierung stellte neue Lehrer ein (zurzeit 5) und der Unterricht konnte beginnen. Stück für Stück kamen mehr Kinder und die Schule platzt aus allen Nähten. Zurzeit sind in der Nursery 1-3 // 93 Kinder und nachmittags in der Primary 64 Schüler. Bei unserem zweiten Besuch mit allen Teilnehmern der Reisegruppe konnten wir uns davon überzeugen, dass die Mauer in nur 4 Tagen fertiggestellt wurde. Wir waren von der Schnelligkeit einfach überwältigt. Phantastisch was die Gambier schaffen, wenn sie etwas so dringendes wie die Mauer wollen. Nun hat die Schule neue Toiletten, einen Brunnen und eine Mauer. Die Planung für 3 neue Klassenräume ist nun im Gange. Die Freude über das gespendete Schulmaterial, war riesengroß.
Auch dem Schulgartenprojekt in Sanyang erstatteten wir einen Besuch. Die Freude uns zu sehen war bei allen Helfern sehr groß. Bei dem Meeting mit dem Dorfältesten erfuhren wir, das die Gartenfläche nicht mehr ausreicht, um mit dem Ertrag die Lehrer zu finanzieren. Die Frauen wünschen sich ein größeres Stück Land. Wir machten den Anwesenden klar, dass wir kein Land kaufen würden. Das muss von den Dorfbewohnern selbst geschehen. Wir können nur beim Brunnenbau bzw. bei einer Mauer/Zaun behilflich sein. Unser oberstes Gebot, keine Abhängigkeiten zu schaffen, ist für uns sehr wichtig.
Die Tage unserer Reise waren voll mit wichtigen Arbeiten. Opa wurde wieder sozialversichert und das Auto brauchte einen TÜV und kleine Reparaturen. Für den Dorfarzt in Kitty, der unseren Manager kostenlos behandelt hat, kauften Gerti und Ursula notwendige Medikamente. Elke Dartsch hatte noch einen Koffer voller Verbandsmaterialien. Die Freude beim Arzt kann man kaum in Worte fassen. Jens, Elke und Ursula haben auf unserem Gartenprojekt in Kitty die Orangenbäume gezählt. Ulrich, unser Neuling, trainierte die Fußballmannschaft. So hatte jeder seine Aufgabe und die Zeit verging wie im Flug. Die vielen gespendeten Kindersachen, Luftballons, Süßigkeiten und Bälle wurden bei den jeweiligen Besuchen verteilt.
Das Fazit aller Mitglieder von Hand in Hand war, dass sich der Aufwand lohnt und die Hilfe angenommen wird. Die Gambier nehmen die Projekte gut an und bewirtschaften sie mit Freude. Der Verkauf der Ernte sichert den Familien ein kleines Einkommen bzw. bereichert das tägliche Mahl. Wir haben wieder viel über die Menschen und die Kultur gelernt haben und freuen uns auf die neuen Aufgaben und Herausforderungen.