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Reisebericht von Maggi und Philip, April 2019

Unser spontanes Urlaubsalphabet

Reisebericht von Maggi und Philip, April 2019

Maggi und Philip

Abaraka bake

Mandinka für „Vielen Dank“.

 

Brush Brush Brush

Englischsprachiges Lied, mit dem wir Schulkindern in Sanyang das Zähneputzen näher brachten.

 

Cashews

In Gambia vorkommende Nüsse / Kerne, die wir geröstet, geknackt, geschält und genossen haben.

 

Domoda

leicht scharfes Gericht auf Grundlage von Erdnussbutter. Wir aßen es zusammen mit Geflügel oder Fisch. Dazu gab es Reis. Köstlich!

 

Eselkarren

In Gambia noch immer ein weit verbreitetes Fortbewegung- und Lastentransportmittel.

 

Fischfabriken

Von Chinesen betriebene Fischmehlfabriken tragen zur Ausbeutung des Landes bei. Mit dem produzierten Fischmehl werden in China Schweine gefüttert. Die Chemikalien werden ins Meer geleitet und die Nahrung fehlt in Gambia.

 

Gärten

Zentrales Thema von Hand in Hand e.V. und unabdingbare Basis für verschiedenste weitere Projekte und die Schaffung von nachhaltiger Hilfe ohne Abhängigkeiten.

 

Hitze

Im Landesinneren allgegenwärtig und mit zeitweisen Temperaturen jenseits der 40 Grad, manchmal kaum auszuhalten.

 

Internationale Ausbeutung

Alle ziehen Ihren Vorteil aus dem Gambischen Volk und ihrem Land. Nicht selten sehr zu deren Leidwesen durch Raubbau, Überfischung, Vergiftung der Umwelt und vieles mehr.

 

Jammehs Erbe

Jammeh ist der ehemalige autokratische Präsident Gambias, welcher samt Staatsvermögen ins Exil floh und ein gespaltenes Volk hinterließ.

 

Krokodile

In Gambia quasi heilig und ziemlich beeindruckend. Gut zu beobachten im Kachikally Crocodilepool.

 

Leuchtende Kinderaugen

Die Freude die man den Kindern nur mit Kleinigkeiten wie einem Bonbon oder einem Luftballon machen kann ist beeindruckend.

 

Müll

In Gambia allgegenwärtig. Tiere am Straßenrand ernähren sich teilweise von Verpackungsmüll.

 

Nahrung

Die Basis von allem ist in Gambia oft zu wenig vorhanden, genau hier setzt Hand in Hand e.V. an. 

 

Opa

Der einheimische Manager vor Ort mit guten Verbindungen.

 

Polizei

In Gambia überall auf den Straßen. Es gibt alle paar Kilometer Kontrollen, bei denen die Polizisten bestochen werden wollen.

 

Quatschen (An-)

Man wird sehr häufig und eigentlich immer sehr freundlich und interessiert angesprochen und kann so einiges von den Menschen erfahren.

 

Religion

Gambia ist vor allem streng muslimisch geprägt, die zweitgrößte Religion ist das Christentum.

 

Staub

Aufgrund der Trockenheit in der meisten Zeit, ist er überall und er kommt wirklich in die kleinsten Ritzen und gefühlt jede einzelne Pore. Auch mehrere Wochen und Wäschen nach der Reise, sind einige Kleidungsstücke einfach nicht sauber zu bekommen.

 

Tanka Tanka

Buschtaxi, das (nicht selten voll bis aufs Dach besetzt) die Leute von A nach B bringt.

 

Unterstützung zur Unabhängigkeit

Das Anliegen von Hand in Hand e.V.. Hilfe zur Selbsthilfe, damit die Menschen autark leben können.

 

Verantwortung statt Bildung

Ein Kinderleben in Gambia ist absolut nicht zu vergleichen mit dem eines Europäischen. Die Kinder können oft nicht zu Schule gehen, weil die Familien sich die Schulgebühren nicht leisten können oder die Kinder zuhause oder bei der Arbeit helfen müssen.

 

Wollof, Mandinka

zwei der größten in Gambia vertretenen Ethnien. Opa ist ein Mandinka.

 

Xylofon

In Westafrika gibt es das „Balafon“, ein traditionelles Xylofonartiges Instrument (auch bei den Mandinka traditionell) bei dem unter den Klanghölzern Resonanzkalebassen hängen.

 

Yassa

(leicht) scharfes Gericht, das wir mit Geflügel oder Fisch und mit Reis gegessen haben. In den Sud, der mit Zitronensaft gesäuert ist, kommen neben den Gewürzen noch zahlreiche Zwiebelscheiben. Es ist einfach saulecker.

 

Zeit

In Gambia ist Zeit ein Thema für sich. Viele tragen Uhren, einige können Sie sogar lesen, aber trotzdem ist die deutsche Pünktlichkeit dort kaum verbreitet und musste auch Opa mühevoll von Kerstin antrainiert werden.

 

 

 

Was nehmen wir aus unserem Aufenthalt in Gambia mit?

 

Unsere zwei Wochen in Gambia waren geprägt von Sonne, Sonne und nochmal Sonne. Sie waren geprägt von tollen Erlebnissen mit netten Menschen, von frischem und köstlichem Essen, von schöner Natur und netten Menschen. Sie waren auch geprägt von vielen ambivalenten Eindrücken.

Einerseits haben die meisten Menschen in Gambia so wenig, dass man sich als Europäer nur schwer vorstellen kann, in deren Situation zu sein. Andererseits sind die meisten von ihnen viel freundlicher, aufgeschlossener und positiver als viele unserer heimischen Mitbürger.

Ernährung und Bildung sind nur zwei Punkte an denen es im Land mangelt. Ein anderes Riesenproblem ist die Tatsache, dass viele Nationen sich gegenüber der Gambischen Bevölkerung und deren Land (und auch vielen anderen) unfair verhalten und es nach wie vor als Selbstbedienungsladen ansehen, dem man die Ressourcen rauben und dessen Umwelt man sukzessive vernichten kann, als sei es völlig bedeutungslos.

Wir leben in einer Zeit der Globalisierung, aber benehmen uns immer egoistischer und selbstreferentieller und denken dabei alles andere als global. Es scheint als hätte ein Teil der Menschheit damit aufgehört sein Handeln zu reflektieren. Wir beuten ganze Nationen aus und verschließen die Augen davor, dass unser Wohlstand nur auf dem Leid anderer erbaut ist. Wir schotten uns ab, bauen Mauern und lassen mutwillig Menschen ertrinken, um nicht von den Verlierern dieser Entwicklung „belästigt“ zu werden.

Gambia ist ein schönes Land mit einer liebenswerten Bevölkerung, die ein besseres Leben so sehr verdient hätte.

Neben diesen Eindrücken und großem Respekt vor dem, was Kerstin Gebhardt mit Ihrem Verein und dessen Mitgliedern in den letzten Jahren hat erreichen können und mit welchem Engagement und welcher Ausdauer sie Projekt um Projekt, allen Widrigkeiten zum Trotz herantreibt, nehmen wir das gute Gefühl mit, dass der Verein in Gambia wirklich etwas bewegt und das Leben der Menschen tatsächlich verbessert.

Außerdem sind unsere Rucksäcke voller Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass wir das Glück hatten, in Europa geboren zu sein, ohne etwas dafür getan zu haben.

Die meisten „Probleme“, mit denen wir uns im Alltag herumschlagen, oder das was wir als solche bezeichnen, verlieren doch häufig ganz massiv an Gewicht, wenn man daran denkt, wie sehr viele andere Menschen auf der Welt Ihr Dasein fristen und wie gut wir es hier haben.

Jeder der die Welt nicht aus Nächstenliebe zu einem besseren Ort machen will, sollte es doch wenigstens aus Eigennutz tun, denn eins beweisen uns Klimawandel und Flüchtlingskriese ganz deutlich: Die Welt ist eine Kugel und alles was wir auf dieser Kugel tun, kommt irgendwann wieder zu uns zurück!

 

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